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Vom Geschäftsführer zum Praktikanten: Zwei Tage an der Front beim HLS-Betrieb Albatec

Verfasst von: Lucas Peter Ellmer, Geschäftsführer von LPE Immobilien

Praktikumsbericht

Meine wichtigsten Erkenntnisse vorab 💡

  • Effiziente und vernünftige Immobilienverwaltung erfordert Verständnis für Gebäudetechnik.
  • Regelmäßiges Hinterfragen der Handwerkerarbeit ist wichtig, sollte aber auf einer Ebene stattfinden, wo man auch vernünftige und fachkundige Fragen stellen kann. Alleine schon aus Respekt gegenüber der Arbeit der Handwerker.
  • Um Angebote oder Ausschreibungen korrekt zu bewerten, braucht man ein fortgeschrittenes technisches Wissen – denn Vertrauen ist gut, aber eigenes Mitdenken besser.
  • Ein genaues Verständnis für den Aufbau einer Heizung, Zusammenspiel der Komponente und etwaige Fehlerquellen ermöglicht es, bei Störungen gezielte Fragen zu stellen, die eine schnellere Behebung fördern.
  • Immobilien sind Handwerk! Alle Branchenangehörige sollten regelmäßig das bequeme Büro verlassen, um die technische Essenz ihrer Arbeit im Feld zu verstehen.
  • Wir werden zukünftige Mitarbeiter unseres Unternehmens fortan in ein mehrtägiges Praktikum in einem Handwerksbetrieb schicken.
  • Auch ich selbst werde dieses Praktikum in ein paar Monaten sicher nochmal ausweiten!

Tag 1

Mein erster Tag begann früh um 7 Uhr im Büro der Firma Albatec, einem Heizungsbetrieb mit ca. 30 Angestellten. Nach der Ausgabe der Arbeitskleidung, die mich nun offiziell zum Team gehören ließ, wurden mir die Kollegen vorgestellt, die wirklich alle sehr nett und herzlich waren. Das morgendliche Briefing mit Projektleiter Arlind gab mir einen ersten Eindruck von der Organisation und den bevorstehenden Aufgaben.

Ankunft bei Albatec in Neuhausen

Albatec betreut beeindruckende 400 Anlagen – ein wahrhaft gewaltiges Volumen, das tiefsten Respekt verdient. Dies stellt enorme Anforderungen an die Organisation und Disposition. Hinzu kommt, dass die Wartungsverträge, wie sie beispielsweise mit Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) geschlossen werden, auch einen Bereitschaftsdienst umfassen. Dies bedeutet, dass im Falle von Ausfällen umgehend Einsätze erfolgen müssen, was die Personalplanung ziemlich herausfordernd macht.

Um 8 Uhr startete ich zusammen mit meinem Kollegen Burim, der den Kundendienst betreut und mehrere hundert Anlagen unter seiner Fittiche hat, in den Tag.

Unser erster Stopp war der Großhandel Gienger, wo wir notwendige Teile für die Wartungsarbeiten des Tages einkauften. Anschließend führte uns der erste Einsatz in ein Hotel. Hier wurde mir die Funktionsweise einer Gasbrennwert-Heizung detailreich erklärt. Ich habe ja selbst innerhalb meiner Schreinerausbildung auf dem Bau gearbeitet und trotz einiger Vorkenntnisse im Thema HLS, die ich mir durch Selbststudium angeeignet habe, war vieles neu für mich. Von der inneren Beschaffenheit eines Brenners bis hin zur Funktionsweise eines Wärmetauschers.

Kontrolle und Reinigung der Heizungskomponente

Die Wartung umfasste mehrere wichtige Schritte, darunter die Reinigung der Komponente. Dies umfasst u.a. das Auseinanderbauen des Kessels zur Säuberung der Brennerlanze, wodurch das Heizungswasser im Wärmetauscher durch das austretende Gas erhitzt wird. Über die Zeit sammeln sich dort Verbrennungsrückstände an, deren Entfernung wichtig für den reibungslosen Betrieb der Heizung ist.

Reinigung einer Brennerlanze

Zusätzlich haben wir den Luftfilter ausgetauscht, der vor der Gebläse des Brenners platziert ist, um die von außen durch den Kamin angesaugte Luft zu reinigen. Dies gewährleistet, dass die Flamme ausreichend Sauerstoff erhält und das Gas effektiv verbrennen kann. Eine ebenso wichtige Wartungsmaßnahme ist die Reinigung des Filters im Heizungsrücklauf, in dem sich durch Abnutzung entstandenes Sediment ansammelt.

Nach einem lehrreichen Tag endete mein Einsatz um 17 Uhr.

Tag 2

Auch der zweite Tag begann um 7 Uhr. Ich habe erstmal ein paar Brezn mitgebracht, um bei meinen neuen Kollegen für gute Stimmung zu sorgen (so hab ich das früher als Azubi im Schreinerbetrieb auch immer gemacht) 🙂
Heute stand die Wartung eines Einfamilienhauses auf dem Plan.

Das Grundprinzip der Wartungsarbeit war gleich, allerdings waren die Dimensionen im Hotel vom Vortag deutlich größer, und es fehlten Einrichtungen wie die automatische Nachspeisung. Besonders interessant wurde es, als wir den Wärmetauscher des Kessels im Einfamilienhaus ausgetauscht haben, der nach langjähriger Nutzung nicht mehr zuverlässig funktionierte.

Austausch Wärmetauscher

Anschließend besuchten wir eine umfangreiche Wohnanlage, um die Warmwasserversorgung zu überprüfen. Trotz funktionierender Anlagen und angemessener Temperatur im Pufferspeicher traten dort immer wieder Probleme auf. Als Lösungsansatz entschieden wir uns für die Installation von Strangthermostaten, die mögliche Fehlerquellen im Wassertransportweg identifizieren sollen.

Ein unerwarteter Notfall mit einem undichten Abwasserrohr, der die Tiefgarage unter Wasser setzte, verdeutlichte einmal mehr die Notwendigkeit, stets auf Unvorhergesehenes vorbereitet zu sein. Dieser Vorfall hat klar die Bedeutung einer flexiblen und schnellen Reaktionsfähigkeit im Wartungsdienst gezeigt. Schließlich hat jeder Kunde die Erwartungshaltung, dass in Notfällen direkt reagiert wird, was wir in der Hausverwaltung nur zu gut bestätigen können.

Das schaut jetzt nicht so gut aus

Mein herzlicher Dank gilt der Firma Albatec und insbesondere meinem Kollegen Burim für die professionelle Einführung in die Welt der Heizungstechnik, die hervorragende Teamkultur und die unermüdliche Einsatzbereitschaft.

Es war eine bereichernde Erfahrung, die mir nicht nur neue Perspektiven eröffnet, sondern auch den Wert der handwerklichen Arbeit weiter nähergebracht und erneut unterstrichen hat.
Respekt für Eure Arbeit! Danke!

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