Neue Pflichten für Hausverwaltungen: GoBD, E-Rechnung & Digitalisierung

Verfasst von

Carolin Nafziger

Head of Operations

Helles Verwaltungsbüro mit Laptop ‚E-Rechnung‘, Haftnotiz ‚GoBD 2024/25‘, Belegscanner mit Ausdruck und Archivboxen ‚8 Jahre‘/‚10 Jahre‘ – Symbol für digitale Compliance

Inhalt

Digitale Betriebsprüfungen werden detailgenauer, Fristen haben sich geändert, die E-Rechnung ist scharf geschaltet: Was bedeutet das konkret für Hausverwaltungen und WEGs? Dieser Wissensartikel ordnet die Rechtslage praxisnah ein, erklärt die GoBD-Neuerungen ab 01.04.2024, die E-Rechnungsregeln ab 01.01.2025 sowie die verkürzten Aufbewahrungsfristen – und zeigt, wie moderne Anbieter wie LPE Immobilien – Hausverwaltung in München das Thema rechtssicher und effizient lösen.

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GoBD 2024/25 kompakt: Was sich jetzt wirklich ändert

Die GoBD definieren, wie digitale Buchführung, Archivierung und Datenzugriff in Deutschland prüfungssicher umzusetzen sind. Seit 01.04.2024 gilt eine aktualisierte Fassung. Ab 01.01.2025 kamen mit der E-Rechnung und dem BEG IV (Bürokratieentlastungsgesetz) weitere Praxispunkte dazu. In der Summe heißt das für Hausverwaltungen:

  • E-Rechnung (B2B): Seit 01.01.2025 müssen Unternehmen E-Rechnungen empfangen können. Das reine PDF zählt nicht mehr als E-Rechnung. Für die Ausstellung gelten Übergangsfristen (bis 31.12.2026, bei kleineren Unternehmen bis 31.12.2027). Zulässige Formate u. a. XRechnung und ZUGFeRD ≥ 2.0.1 (ohne MINIMUM/BASIC-WL).

  • Maschinelle Auswertbarkeit: Prüfer verlangen strukturierte, maschinell auswertbare Daten inkl. sauberer Schnittstellen/Exporte (Zugriffsarten, Datenformate, eindeutige Feldnamen/Schlüssel).

  • Verfahrensdokumentation: Pflicht. Sie beschreibt Prozesse, Systeme, Verantwortlichkeiten, Belegflüsse, Archivierung und Notfallkonzepte – aktuell zu halten und gelebte Praxis.

  • Aufbewahrung: Buchungsbelege (inkl. Rechnungen) jetzt 8 Jahre statt 10. Handelsbücher/Jahresabschlüsse bleiben 10 Jahre.

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Warum viele Verwaltungen aktuell (noch) nicht compliant sind

Viele klassische Verwaltungen arbeiten mit Papier, lokalen Insellösungen und uneinheitlichen Prozessen. Das führt zu Lücken bei GoBD/DSGVO:

  • Geringe Professionalisierung & Standardisierung: Abläufe sind nicht dokumentiert, Belegflüsse nicht nachvollziehbar, Exporte nicht prüfungssicher.

  • Fehlende Cloud-Infrastruktur: Ohne revisionssichere Cloud fehlen Audit-Trails (Wer hat wann was geändert?), Freigabestrecken und automatische Backups.

  • Schnittstellen & Datenschutz: Daten sind nicht ausreichend geschützt, maschinelle Exporte (für den Z3-Zugriff) fehlen oder sind fehleranfällig.

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Wie professionelle Anbieter wie LPE sich abheben

LPE Immobilien setzt auf cloudgestützte, revisionssichere Systeme mit klaren Verantwortlichkeiten und automatisierten Prozessen:

  • End-to-End digital: E-Rechnungs-Empfang, Freigabe-Workflows, revisionssichere Archivierung.

  • Audit-Trails & Nachvollziehbarkeit: Jede Änderung wird protokolliert; Prüfern können strukturierte Exporte bereitgestellt werden.

  • GoBD-/DSGVO-Konformität: Zugriffskonzepte, Löschfristen, Rollenrechte, Verschlüsselung – sauber dokumentiert.

  • Automatisierte Schnittstellen: Bank, Zahlungsverkehr, DMS, E-Rechnung – maschineller Datenzugriff ohne Medienbruch.

  • Lebende Verfahrensdokumentation: Prozesse werden gepflegt, jährlich überprüft und bei Änderungen aktualisiert.

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Umsetzung in der Praxis: 30-Tage-Fahrplan

Einordnung: Entscheidend ist, schnell soll-ist-Lücken zu schließen – ohne den Betrieb zu stören. So gelingt der Sprint:

  1. Ist-Analyse (Woche 1): Systeme, Exporte, Rollenrechte, Backups, E-Rechnungsfähigkeit prüfen; Lückenliste erstellen.

  2. Quick Wins (Woche 2): E-Rechnungs-Postfach & Validierung, Standard-Exporte (Prüferpaket), Zugriffsrechte, Backup-Plan.

  3. DMS/Archiv (Woche 3): Revisionssichere Ablage, Indexfelder, Aufbewahrungs-/Löschfristen (8/10 Jahre) konfigurieren.

  4. Verfahrensdokumentation (Woche 4): Prozesslandkarte, Belegfluss, Verantwortlichkeiten, Notfallkonzept, Change-Log – finalisieren & freigeben.

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Fazit & Empfehlung

Digitale Prüfungen werden strenger, schneller, datengetriebener. Wer jetzt auf GoBD-konforme Prozesse, E-Rechnung und revisionssichere Cloud umstellt, reduziert Risiken – und gewinnt Effizienz.
Empfehlung: Systeme prüfen, E-Rechnung aktivieren, Exporte sichern, Verfahrensdokumentation aktualisieren. LPE setzt das aus einer Hand um – praxisnah und prüfungssicher.

FAQ zu GoBD, E-Rechnung & Aufbewahrung

Muss ich ab 2025 E-Rechnungen ausstellen?

Sie müssen ab 2025 E-Rechnungen empfangen können. Für die Ausstellung gibt es Übergangsfristen (grundsätzlich bis Ende 2026, für kleinere Unternehmen bis Ende 2027). Ein PDF ist keine E-Rechnung.

Welche Aufbewahrungsfristen gelten ab 2025?

Buchungsbelege inkl. Rechnungen: 8 Jahre. Handelsbücher/Jahresabschlüsse: 10 Jahre. Wichtig: Lösch- und Archivkonzept anpassen.

Was gehört zwingend in die Verfahrensdokumentation?

Systemlandschaft, Prozessbeschreibungen (Belegfluss, Freigaben), Verantwortlichkeiten, Rechtekonzept, Archivierung, Aufbewahrung/Löschung, Notfall- und Änderungsmanagement – gelebte Praxis, nicht nur Papier.

Reicht ein normales E-Mail-Postfach für E-Rechnungen?

Ja, für den Empfang. Für die Verarbeitung empfehlen sich validierte Formate (XRechnung/ZUGFeRD) und ein DMS, das GoBD-konform archiviert.

Quellen

  • E-Rechnung ab 01.01.2025 (Definition, Formate, Übergänge, Empfangspflicht): Offizieller BMF-FAQ, inkl. Übergangsfristen bis 2026/2027. Bundesministerium der Finanzen

  • GoBD-Neufassung ab 01.04.2024 (maschinelle Auswertbarkeit, Datenzugriff, Verfahrensdoku): BMF-Schreiben vom 11.03.2024 (HTML/PDF). Bundesministerium der Finanzen+1

  • Aufbewahrungsfristen (8 Jahre für Buchungsbelege ab 2025; 10 Jahre z. B. für Handelsbücher/Jahresabschlüsse): BGBl 2024 I Nr. 323 (BEG IV) und fachliche Zusammenfassungen. Bundesrecht  Industrie- und Handelskammer

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Head of Operations

Über den Autor:

Carolin Nafziger

Carolin Nafziger ist Head of Operations bei LPE Immobilien in München und zertifizierte Verwalterin nach § 26a WEG. Sie verantwortet Controlling, Prozessqualität und SLA-Steuerung – von korrekten Abrechnungen und termintreuer Kommunikation bis zu KPI-basiertem Reporting. Als Product Owner überführt sie Verwalterpraxis in digitale Prozesse und entwickelt die LPE-Systemlandschaft kontinuierlich weiter.

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