Viele Eigentümer fragen sich: Was passiert zwischen dem 31.12. und dem Tag, an dem die Abrechnung im Briefkasten liegt? Dieser Beitrag zeigt ohne Fachchinesisch, wie eine WEG-Jahresabrechnung entsteht, wovon sie abhängt und wo typische Bremsklötze liegen – plus konkreter Zeitplan und To-dos für Verwaltung, Eigentümer und Beirat.
In Kürze: Das Wichtigste auf einen Blick
Die Abrechnung für 2025 entsteht im Jahr 2026, weil das Wirtschaftsjahr erst am 31.12. endet. Tempo entsteht bereits 2025: korrekte Kontierung, geordnete Belege, vollständige Zählerstände. 2026 warten Verwaltungen auf Schlussrechnungen der Versorger und die Heizkostenabrechnung externer Dienstleister. Realistisch: Fertigstellung bis Ende März/April – mit Verzögerungen auch später. Digitale Prozesse, konsequentes Nachhalten und verlässliche Beiratsarbeit beschleunigen spürbar.
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Spannungsfeld Jahresabrechnung: Verwaltung als „Spinne im Netz“
Bei der Hausverwaltung laufen alle Fäden zusammen – Belege, Verbräuche, Fristen. Gleichzeitig sind zentrale Bausteine extern: Schlussrechnungen der Versorger, Funkablesungen, Heizkostenabrechnung und die Belegprüfung durch einen ehrenamtlichen Beirat. Diese Abhängigkeiten lassen sich nicht komplett eliminieren. Steuerlich relevant sind zudem die haushaltsnahen Dienstleistungen aus der Abrechnung.
So arbeiten wir dagegen: zwei feste Regelmeetings pro Woche (je 30 Min., geleitet von Abteilungsleitern), Fortschrittscontrolling, Klärung offener Zählerstände, Nachhaken bei Dienstleistern, Fristen setzen, interne Ressourcen priorisieren – jede WEG mit gleicher Aufmerksamkeit. Das reduziert Wartezeiten messbar – macht aber die externe Abhängigkeit nicht völlig weg. Transparenz heißt für uns: offen sagen, was wir steuern können und wo wir auf Zulieferer angewiesen sind.
Weiterführend: Wie moderne Verwaltung Geschwindigkeit schafft: Wie arbeitet eine moderne Hausverwaltung?
Weitere Infos: Zahlen sauber organisieren: WEG-Finanzverwaltung – Wirtschaftsplan & Jahresabrechnung
Der Prozess im Überblick – Schritt für Schritt
Grundprinzip & Zeitlogik: Warum die Abrechnung ins Folgejahr gehört
Das Wirtschaftsjahr 2025 endet am 31. Dezember. Erst danach liegen alle Verbräuche und Rechnungen vollständig vor. Deshalb wird die Abrechnung 2026 erstellt – auch wenn die eigentliche Vorarbeit bereits 2025 beginnt.
(1) Was 2025 passiert: Ordnung, Kontierung, Ablesungen
Was 2025 passiert: Ordnung, Kontierung, Ablesungen Im laufenden Jahr zählt Disziplin. Alle Eingangsrechnungen werden korrekt kontiert und Belege lückenlos gesammelt und geordnet. Diese Struktur ist die Voraussetzung, damit 2026 nicht im Rückfragen-Sumpf versinkt. Zum Jahresende werden die Hauptzähler (Gas/Fernwärme, Wasser/Abwasser, Allgemeinstrom) abgelesen. Die Heizkosten werden in der Regel per Funk über Gateways erfasst – meist im Dezember, ohne Wohnungsbetretung. Ziel ist ein vollständiger und dokumentierter Stand zum 31.12.
Passend hierzu: Digitale Arbeitsweise und Ablage: Hausverwaltung – Kontrolle
(2) Start 2026: Warten auf Schlussrechnungen
Zu Beginn des Folgejahres treffen die Jahresschlussrechnungen der Versorger ein: Abfallwirtschaft, Abwasser, Gas oder Fernwärme (je nach Objekt), Frischwasser und Allgemeinstrom. Diese Belege sind der Schlüssel, um die Heizkostenabrechnung beauftragen zu können. In der Praxis kommen sie frühestens Ende Januar, in speziellen Fällen auch erst bis Ende Februar. Hier zeigt sich, wie abhängig die Gesamtgeschwindigkeit von externen Dienstleistern ist.
(3) Heizkostenabrechnung beauftragen
Sobald alle nötigen Unterlagen vorliegen, reicht die Verwaltung die Daten bei einem Heizkostenabrechner (z. B. Brunata, Ista, Minol, Techem) über dessen Online-Portal ein. Dort werden alle verbrauchsabhängigen Kosten verteilt und ausgewiesen. Wer zügig ist, schafft die Einreichung bereits im Februar; spätestens sollte sie bis Ende März erfolgt sein – immer abhängig von den eingegangenen Versorgerbelegen.
(4) Bearbeitungszeit der Heizkostenfirmen
Die Bearbeitung liegt nun beim Dienstleister. Bei kleinen Anlagen kann das in etwa zwei Wochen erledigt sein, in anspruchsvolleren Fällen dauert es bis zu acht Wochen. Die Hausverwaltung kann nachhaken und Fristen setzen, steuert die tatsächliche Bearbeitungszeit aber kaum. Dass große Heizkostenabrechner konzernartig organisiert sind, ist ein häufiger Grund für Verständnisfragen – die Abhängigkeit ist real, aber oft unsichtbar.
(5) Integration in die Jahresabrechnung
Sobald die Heizkostenabrechnung vorliegt, wird sie digital den Einheiten zugeordnet und in die bereits vorbereitete Jahresabrechnung eingefügt. Dieser Abgleich und die finale Aufbereitung dauern üblicherweise ein bis drei Wochen. Mit durchgängig digitalem Arbeiten geht es schneller.
(6) Belegprüfung mit dem Verwaltungsbeirat
Anschließend lädt die Verwaltung zur Belegprüfung. Digital bereitgestellte Unterlagen machen diesen Schritt effizient und transparent. Da Beiräte meist ehrenamtlich und berufstätig sind, schwankt die Dauer: Im besten Fall ist alles in zwei Wochen erledigt, im ungünstigen Fall dauert es bis zu sechs Wochen – Urlaube und Terminkollisionen spielen hier eine Rolle. Am Ende steht ein unterschriebener Prüfbericht, der die Prüfung dokumentiert und der Eigentümerversammlung zur Verfügung gestellt wird.
(7) Abschluss, Versand und Fristen
Nach der Belegprüfung wird die Abrechnung finalisiert und an die Eigentümer versendet. Ein schneller Durchlauf ist Ende März oder April realistisch. Verzögerungen bei Versorgern, Heizkostenabrechnern oder in der Belegprüfung können den Versand in den Sommer verschieben. Viele Verwaltungen arbeiten darauf hin, die Unterlagen spätestens zwei Wochen vor relevanten Steuerfristen bereitzustellen.
Weiterführend: Belegprüfung effizient gestalten: Eigentümerversammlung – Praxisleitfaden
Passend hierzu: Spezialfall Eigentümerwechsel: Abrechnungsspitze – WEG erklärt
Orientierungs-Zeitplan 2025/2026
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2025: Laufende Kontierung und Belegablage; im Dezember Zählerstände (Hauptzähler, Heizkosten per Funk).
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Jan–Feb 2026: Eingang Schlussrechnungen (frühestens Ende Jan, vereinzelt bis Ende Feb).
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Feb–Mär 2026: Heizkosten einreichen (ideal Feb, spätestens Ende Mär).
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Mär–Mai 2026: Bearbeitung Heizkosten ca. 2–8 Wochen; parallel Feinschliff der Abrechnung.
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Danach: Integration Heizkosten (1–3 Wochen) und digitale Belegprüfung (2–6 Wochen); Versand im Anschluss.
Die Aufgaben: Wer macht was?
Für 2025
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Verwaltung: konsequente Kontierung, geordnete Belegablage, Zählerstände 31.12. sichern, Funkablesung koordinieren.
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Eigentümer/Beirat: Besonderheiten (Mieterwechsel, Leerstand, Verkäufe) früh melden, digitale Prozesse unterstützen.
Für 2026
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Verwaltung: Schlussrechnungen einholen/prüfen, Heizkosten früh einreichen, Rückläufe nachhalten, Heizkosten integrieren, Belegprüfung digital organisieren, nach Prüfbericht zügig versenden.
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Beirat: Termine rasch bestätigen, Rückfragen bündeln, Belegprüfung idealerweise innerhalb von zwei Wochen abschließen, Prüfbericht unterschreiben.
Klarheit statt Fingerzeigen
Sie haben das Gefühl, Ihre aktuelle Hausverwaltung zeigt nur auf andere Dienstleister – und Ihre Kostenabrechnung bleibt liegen? Warten Sie nicht länger. Vereinbaren Sie jetzt ein Gespräch mit Herrn Dr. Meindl für einen Abrechnungscheck. Oder nutzen Sie die Erstberatung mit Herrn Ellmer, um konkret zu besprechen, wie Sie zu LPE wechseln und die Routinetätigkeiten in Ihrer Liegenschaft in geordnete, strukturierte Bahnen bringen.
Wir übernehmen Verantwortung, schaffen Transparenz und liefern verlässlich – weil professionelle Verwaltung nicht aus Ausreden besteht, sondern aus Prozessen, Tempo und Ergebnissen.
Weiterführend (Abrechnungscheck): Abrechnung prüfen lassen mit Dr. Meindl
Kontakt aufnehmen: Kontakt WEG Verwaltung (Leistung LPE Immobilien)
FAQ zur WEG-Jahresabrechnung
Warum kann die Abrechnung nicht schon im Januar fertig sein?
Weil das Wirtschaftsjahr am 31.12. endet und wichtige Schlussrechnungen erst im Folgejahr eintreffen. Erst mit vollständigen Daten ist eine korrekte Abrechnung möglich.
Muss jemand für die Heizkostenablesung in die Wohnung?
In der Regel nicht. Die Verbrauchsdaten werden per Funk über Gateways (z. B. im Treppenhaus) erfasst, meist im Dezember.
Woran hakt es am häufigsten?
An spät eintreffenden Versorgerrechnungen, langen Bearbeitungszeiten der Heizkostenabrechner und an Terminknappheit bei der Belegprüfung durch den Beirat.
Wie lange dauert die Heizkostenabrechnung?
Je nach Objektgröße und Auslastung etwa zwei bis acht Wochen. Nachhaken hilft, ersetzt aber nicht die internen Laufzeiten der Dienstleister.
Was bedeutet Belegprüfung konkret?
Der Verwaltungsbeirat prüft die Unterlagen – heute häufig digital –, stellt Rückfragen und bestätigt die Ordnungsmäßigkeit. Das Ergebnis wird in einem Prüfbericht festgehalten.
Bis wann kann ich mit der Abrechnung rechnen?
Im optimalen Verlauf bis Ende März/April, bei Verzögerungen auch später. Steuerfristen werden üblicherweise mit entsprechender Vorlaufzeit berücksichtigt.