Energetische Sanierungen sind komplex – technisch, wirtschaftlich und organisatorisch. Zwischen Heizungstausch, Dämmung, Fenster, Photovoltaik und Fördermitteln fehlt oft die neutrale Grundlage: Was ist sinnvoll? Was rechnet sich? Was wird gefördert – und wie bringt man das rechtssicher durch die Eigentümerversammlung?
Genau hier setzt der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) an. Er schafft Klarheit, ordnet Maßnahmen in Etappen und öffnet die Tür zu zusätzlichen Förderungen.
Auch bei LPE Immobilien setzen wir gezielt auf den iSFP, um Eigentümergemeinschaften strukturiert, förderfähig und konfliktfrei durch den Sanierungsprozess zu führen.
Was ist ein iSFP?
Der individuelle Sanierungsfahrplan ist eine strukturierte, vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) geförderte Energieberatung für Wohngebäude.
Ein zugelassener Energieeffizienz-Experte analysiert den energetischen Zustand des Gebäudes und entwickelt darauf aufbauend ein maßgeschneidertes Maßnahmenpaket – entweder als Gesamtsanierung oder in sinnvollen Einzelschritten.
Am Ende steht ein visuell aufbereiteter Plan, der aufzeigt:
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welche Maßnahmen technisch sinnvoll und wirtschaftlich sind,
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welche Prioritäten bestehen,
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wie hoch Einsparpotenziale und Investitionskosten sind,
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und welche Förderungen sich kombinieren lassen.
Für WEGs bedeutet das: Ein visuell klar aufbereitetes Dokument mit Prioritäten, Einsparpotenzialen, Investitions- und Betriebskosteneffekten sowie Förderoptionen – passgenau für Ihr Objekt und Ihre WEG-Struktur
Weiterführend: Sanierung in der WEG – Grundlagen · Gebäudeenergiegesetz – was Vermieter wissen müssen
Welche Vorteile bietet ein iSFP?
Für Eigentümerinnen und Eigentümer:
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Fundierte Entscheidungsgrundlage: Der iSFP liefert belastbare Zahlen statt Bauchgefühl.
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Förderbonus: Wird eine Maßnahme aus dem Fahrplan umgesetzt, erhöht sich die staatliche Förderung um 5 Prozentpunkte (iSFP-Bonus).
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Kostentransparenz: Der Plan zeigt detailliert, welche Investitionen notwendig sind und welche Einsparungen realistisch erwartet werden können.
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Wertsteigerung: Eine energetisch modernisierte Immobilie erzielt langfristig höhere Verkaufspreise und geringere Leerstandsrisiken.
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Klarheit über den Zustand des Gebäudes: Eigentümer erkennen, wo Handlungsbedarf besteht und wo Maßnahmen aufgeschoben werden können.
Für Bewohnerinnen und Bewohner:
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Langfristige Senkung der Energiekosten durch Effizienzsteigerungen.
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Mehr Wohnkomfort, z. B. durch gleichmäßigere Wärmeverteilung, leisere Heizsysteme und besseren sommerlichen Hitzeschutz.
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Beitrag zum Klimaschutz: Jede Sanierung senkt CO₂-Emissionen und reduziert den Energieverbrauch dauerhaft.
Für die WEG insgesamt:
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Bessere Beschlussfähigkeit: Klare Zahlen und Förderaussichten schaffen Einigkeit.
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Vermeidung von Fehlinvestitionen: Der iSFP verhindert unkoordinierte Einzelmaßnahmen.
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Langfristige Planbarkeit: Sanierungen können schrittweise umgesetzt und über Rücklagen oder Förderungen finanziert werden.
So läuft ein iSFP in der WEG ab – Schritt für Schritt
Die Erstellung eines iSFPs folgt einem klaren, erprobten Ablauf, der sich problemlos in die Verwaltungsstruktur einer Gemeinschaft einfügt.
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Initiative durch Verwaltung oder Beirat
Häufig entsteht der Bedarf bei anstehenden Investitionen: etwa beim Austausch der Heizung, bei Fassadensanierungen oder Modernisierungen an Fenstern und Dächern. -
Beschluss in der Eigentümerversammlung
Der Auftrag an einen zertifizierten Energieberater muss per Beschluss erfolgen. Die Verwaltung bereitet die Entscheidung vor, stellt Angebote vor und erklärt, welche Förderungen möglich sind. -
Gebäudebegehung und Datenerhebung
Der Energieberater nimmt alle relevanten Gebäudedaten auf – von der Anlagentechnik über Dämmstandard, Verbrauchsdaten bis hin zur Fensterqualität. -
Erstellung des Sanierungsfahrplans (ca. 4–8 Wochen)
Die Ergebnisse werden detailliert ausgewertet. Der Experte entwickelt mehrere Varianten – etwa einen Gesamtsanierungsplan oder realistische Etappenschritte über mehrere Jahre. -
Vorstellung in der Folgeversammlung
Die Ergebnisse werden allen Eigentümern vorgestellt – inklusive Energieeinsparung, Investitionsvolumen, Förderhöhe und Priorisierung. -
Grundsatzentscheidung über Maßnahmen
Auf Basis des iSFPs kann die Gemeinschaft entscheiden, welche Maßnahmen als Nächstes umgesetzt werden sollen – z. B. Heizungstausch, Dämmung oder Installation einer Photovoltaikanlage. -
Förderkoordination und Umsetzung
Bei Bedarf begleitet die Hausverwaltung den gesamten Prozess – von Förderanträgen (BEG EM) über die Ausschreibung bis hin zur Projektsteuerung während der Bauphase.
Fördermittel nutzen – aber richtig
Der iSFP ist nicht nur Beratung, sondern auch Voraussetzung für viele Förderprogramme. Ohne iSFP entgehen WEGs oft erhebliche Zuschüsse.
Der iSFP wird durch das BAFA mit 50 % des Beratungshonorars gefördert.
Die maximale Förderung beträgt:
- 650 € bei Ein- oder Zweifamilienhäusern
- 850 € bei Mehrfamilienhäusern ab drei Wohneinheiten
- Zusätzlich 250 € für WEGs bei Vorstellung der Ergebnisse in der Eigentümerversammlung
Wenn darauf aufbauend energetische Maßnahmen umgesetzt werden, z. B. Heizungstausch oder Dämmung, erhöht sich die BEG-Förderung um 5 Prozentpunkte (sogenannter iSFP-Bonus). In Kombination mit weiteren Programmen – z. B. dem FKG-Zuschuss der Stadt München – sind Zuschüsse von bis zu 70 % der Investitionskosten möglich.
Praxis-Tipp:
Damit Fördergelder nicht verloren gehen, sollte der Antrag immer vor Beschluss und Baubeginn gestellt werden. Die LPE Immobilien unterstützt Eigentümergemeinschaften dabei, alle Fristen und Anforderungen einzuhalten.
iSFP ≠ Energieausweis
Viele Eigentümer verwechseln den iSFP mit einem Energieausweis – dabei unterscheiden sich beide grundlegend:
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Der Energieausweis dokumentiert lediglich den energetischen IST-Zustand.
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Der iSFP zeigt konkrete Maßnahmen, Kosten, Einsparungen und die beste Umsetzungsreihenfolge.
Er ist damit nicht nur Analyse, sondern ein strategisches Instrument für die gesamte WEG.
Während der Energieausweis bei Verkauf oder Vermietung vorgeschrieben ist, dient der iSFP als Planungsgrundlage für Jahrzehnte – mit direktem Einfluss auf Wirtschaftlichkeit, Klimabilanz und Immobilienwert.
Was LPE Immobilien konkret leistet
Als erfahrene WEG– und Mietverwaltung übernehmen wir bei LPE Immobilien die operative Umsetzung eines iSFP-Projekts – von der Planung bis zur Umsetzung:
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Einholung und Prüfung von Angeboten zertifizierter Energieberater
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Vorbereitung der Eigentümerversammlung, inklusive rechtssicherer Beschlussvorlagen
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Koordination der Datenerhebung und Begehung des Gebäudes
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Transparente Präsentation der Ergebnisse – auf Wunsch gemeinsam mit dem Energieberater
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Abstimmung der nächsten Schritte, z. B. Heizungsmodernisierung, Dämmung oder PV-Anlage
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Begleitung der Förderanträge (BEG EM inkl. iSFP-Bonus)
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Projektsteuerung und technische Umsetzung in Zusammenarbeit mit Fachplanern und Handwerksbetrieben
Kurz: Wir sorgen dafür, dass aus dem Fahrplan echte Ergebnisse werden – effizient, nachvollziehbar und mit maximaler Förderung. Kontakt
Typische Herausforderungen – und wie sie sich vermeiden lassen
Viele WEGs scheitern nicht an fehlender Motivation, sondern an unklaren Abläufen. Aus unserer Erfahrung mit hunderten Sanierungsprojekten kennen wir die häufigsten Stolpersteine:
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Unklare Kommunikation: Eigentümer verstehen den Nutzen nicht und lehnen Beschlüsse ab.
→ Lösung: Frühzeitige Information, neutrale Präsentation, Einbindung des Energieberaters. -
Einzelmaßnahmen ohne Gesamtstrategie: Fenster, Dach oder Heizung werden unabhängig voneinander saniert.
→ Folge: Förderungen verfallen, Schnittstellenprobleme entstehen.
→ Lösung: iSFP als übergeordnete Roadmap. -
Fehlende Förderkoordination: Förderanträge werden zu spät gestellt.
→ Lösung: Verwaltung koordiniert zeitliche Abfolge von Beschluss, Antrag und Umsetzung. -
Überforderung im Prozess: Eigentümer fühlen sich mit Anträgen, Formularen und Fristen allein gelassen.
→ Lösung: Strukturierte Projektsteuerung durch die Verwaltung.
Fazit: Ein iSFP bringt Klarheit, Struktur und Förderung
Der individuelle Sanierungsfahrplan ist kein bürokratisches Extra, sondern das zentrale Steuerungsinstrument für jede WEG, die ihr Gebäude zukunftssicher modernisieren will.
Er verbindet Technik, Wirtschaftlichkeit und Förderung – und macht komplexe Sanierungen planbar und beschlussfähig.
LPE Immobilien begleitet diesen Prozess aktiv:
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mit Erfahrung aus der Verwaltung von über 3.000 Einheiten,
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mit technischem Know-how,
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und mit der Fähigkeit, Förderlogik, Eigentümerinteressen und Baupraxis unter einen Hut zu bringen.
So wird aus dem Sanierungsfahrplan kein Papierprodukt – sondern echter Fortschritt für Ihre Gemeinschaft.
Nächster Schritt:
Unverbindliche iSFP-Beratung anfragen · WEG Verwaltung – LPE Immobilien
Häufige Fragen (FAQ)
Braucht jede WEG einen iSFP?
Nicht zwingend – aber für jede Gemeinschaft, die in den nächsten Jahren über Sanierungen nachdenkt, ist ein iSFP der beste Einstieg, um wirtschaftlich und förderoptimiert zu planen.
Wie unterscheidet sich der iSFP vom Energieausweis?
Der Energieausweis beschreibt nur den IST-Zustand. Der iSFP zeigt konkrete Handlungsschritte und ist Grundlage für Förderanträge.
Wie lange ist ein iSFP gültig?
In der Regel 10 Jahre. Wird innerhalb dieses Zeitraums eine Maßnahme umgesetzt, bleibt der Förderbonus erhalten.
Was kostet ein iSFP für eine WEG?
Je nach Größe und Aufwand zwischen 2.000 und 6.000 €. Davon werden 50 % durch das BAFA gefördert. Die Restkosten teilt sich die Gemeinschaft nach Miteigentumsanteilen.
Wie geht es nach dem iSFP weiter?
Nach der Präsentation folgt in der Regel der Beschluss über konkrete Maßnahmen (z. B. Heizung, Fassade, PV). Die Verwaltung koordiniert Förderanträge, Vergaben und Umsetzung.