Legionellen sind im natürlichen und künstlichen Wassersystem weit verbreitet und können unter bestimmten Bedingungen eine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen. In diesem Artikel werden wir die gesetzlichen Anforderungen für Legionellenprüfungen in Deutschland, die Maßnahmen, die bei einer hohen Legionellenkonzentration ergriffen werden sollten, und die möglichen Ursachen für Legionellenwachstum betrachten. Am Ende des Artikels möchten wir Sie jedoch beruhigen und betonen, dass die Situation keineswegs tödlich ist und Deutschland einen der strengsten Kontrollmechanismen für Legionellen hat.
Gesetzliche Legionellenprüfungen in Deutschland
Gemäß der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) muss eine orientierende Untersuchung auf Legionellen in Deutschland einmal jährlich stattfinden. Dies gilt insbesondere für Anlagen mit einem Speichervolumen von mehr als 400 Litern oder bei denen das Wasser in Rohrleitungen mit einem Fassungsvermögen von mehr als drei Litern zwischen dem Ausgang des erwärmten Wassers und der Entnahmestelle zirkuliert. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Untersuchungen von einem akkreditierten Labor durchgeführt und die Ergebnisse den Gesundheitsbehörden gemeldet werden müssen.
Maßnahmen bei hohen Legionellenwerten
Falls die Legionellenkonzentration in einer Wasserprobe den technischen Maßnahmenwert von 100 KBE/100ml übersteigt, sind gemäß TrinkwV folgende Schritte erforderlich:
- Benachrichtigung der Nutzer und Gesundheitsbehörden.
- Durchführung weiterer Untersuchungen zur Bestätigung des Ergebnisses.
- Ermittlung der Ursache der hohen Legionellenkonzentration.
- Umsetzung geeigneter Maßnahmen zur Senkung der Legionellenkonzentration, wie z.B. eine thermische oder chemische Desinfektion.
- Nach erfolgreicher Sanierung muss die Wirksamkeit der Maßnahmen durch eine Kontrolluntersuchung überprüft werden.
Ursachen für Legionellenwachstum
Einige der möglichen Ursachen für das Legionellenwachstum sind:
- Stagnation des Wassers in den Rohren.
- Unzureichende Wassertemperatur (ideal für Legionellen ist eine Temperatur zwischen 25°C und 45°C).
- Ablagerungen und Biofilme in den Rohrleitungen, die als Nährboden für Legionellen dienen.
- Unzureichende Wartung und Reinigung der Wasseranlagen.
Beruhigende Worte zum Schluss
Es ist wichtig zu betonen, dass, obwohl Legionellen Krankheiten verursachen können, eine Infektion nicht automatisch schwerwiegend oder tödlich ist. Viele Menschen, die Legionellen ausgesetzt sind, entwickeln keine Symptome oder erkranken nur leicht. Darüber hinaus besteht in Deutschland aufgrund der strengen Kontrollmechanismen und der gesetzlichen Anforderungen ein geringes Risiko einer Legionelleninfektion. Die Trinkwasserverordnung und die jährlichen Kontrollen stellen sicher, dass unser Wasser sicher und gesund bleibt.
Haben Sie also Vertrauen in die Systeme und Verfahren, die zur Gewährleistung der Wasserqualität eingerichtet wurden. Sollten Sie jedoch Bedenken hinsichtlich der Wasserqualität in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus haben, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.