Gebäude aus den 1970er Jahren prägen vielerorts das Stadtbild. Doch nach mehreren Jahrzehnten sind bei vielen dieser Bauten Sanierungsmaßnahmen erforderlich, insbesondere bei Betonbauteilen und Balkonen. In diesem Artikel beleuchten wir die Notwendigkeit von Betonsanierungen und Balkonabdichtungen sowie die Vorgehensweise bei solchen Projekten.
Warum sind Betonsanierung und Balkonabdichtung notwendig?
In den 1970er Jahren wurden häufig Baustoffe und Bauweisen verwendet, die aus heutiger Sicht als problematisch gelten. So wurden beispielsweise Materialien eingesetzt, die heute als gesundheitsschädlich eingestuft werden, und es kam zu fehlerhaftem Umgang mit Beton, was zu erheblichen Schäden führte.
Betonbauteile sind über die Jahre verschiedenen Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen und chemischen Belastungen ausgesetzt. Dies kann zu Rissen, Abplatzungen und Korrosion der Bewehrung führen, wodurch die Tragfähigkeit und Sicherheit des Bauwerks beeinträchtigt werden.
Balkone sind besonders anfällig, da sie direkt der Witterung ausgesetzt sind. Undichte Stellen können dazu führen, dass Wasser in die Konstruktion eindringt, was wiederum die Bausubstanz schädigt und die Gefahr von Schimmelbildung erhöht.
Wie geht man bei der Betonsanierung und Balkonabdichtung vor?
Die Sanierung von Betonbauteilen und Balkonen erfordert ein systematisches Vorgehen:
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Schadensanalyse: Zunächst wird der Ist-Zustand des Bauwerks gründlich untersucht. Dabei werden unter anderem die Druck- und Haftzugfestigkeit des Betons, die Carbonatisierungstiefe und die Feuchtigkeitsgehalte gemessen.
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Vorbereitung: Beschädigte Betonteile werden entfernt, und die Bewehrung wird freigelegt und entrostet. Anschließend erfolgt eine Behandlung mit Korrosionsschutzmitteln.
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Reprofilierung: Die fehlenden Betonteile werden mit geeignetem Mörtel wiederhergestellt, um die ursprüngliche Form und Funktion zu gewährleisten.
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Abdichtung: Besonders bei Balkonen ist eine zuverlässige Abdichtung essenziell. Hierfür können Abdichtungssysteme mit robusten Kunststoffbahnen verwendet werden, die sich seit Jahrzehnten bewährt haben.
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Oberflächenschutz: Zum Abschluss wird die Oberfläche mit einer geeigneten Beschichtung versehen, die vor weiteren Umwelteinflüssen schützt und die Langlebigkeit der Sanierung sicherstellt.
Beispielprojekt: Sanierung eines 70er-Jahre-Gebäudes
Ein anschauliches Beispiel für eine erfolgreiche Sanierung ist die Instandsetzung einer Betonfassade eines Mehrfamilienhauses aus den 1970er Jahren in Hamburg. Hier wurden die durch mangelnde Betonüberdeckung entstandenen Korrosionsschäden beseitigt, Rostverfärbungen entfernt und die Fassade neu gestaltet, sodass das Gebäude in neuem Glanz erstrahlt.
Sanierung einer 70er Jahre Betonfassade
Ein weiteres Beispiel ist die Betonsanierung und Fassadensanierung eines Plattenbaus in Berlin-Prenzlauer Berg. Hier wurden die Balkonstränge von drei Wohnblöcken saniert, wobei unter anderem der beschädigte Altputz abgebrochen, die Betonflächen untersucht und die geschädigte Bewehrung freigelegt und behandelt wurden.
Betonsanierung und Fassadensanierung am Plattenbau
Diese Beispiele verdeutlichen, wie durch fachgerechte Sanierungsmaßnahmen die Lebensdauer von Gebäuden aus den 1970er Jahren erheblich verlängert und deren Erscheinungsbild modernisiert werden kann.
Fazit
Die regelmäßige Überprüfung und Instandhaltung von Betonbauteilen und Balkonen ist unerlässlich, um die Sicherheit und den Wert von Gebäuden langfristig zu erhalten. Bei sichtbaren Schäden oder ersten Anzeichen von Materialermüdung sollte umgehend ein Fachmann konsultiert werden, um geeignete Sanierungsmaßnahmen einzuleiten.